So hatten sich zwei junge Nigerianer ihre Ankunft auf Gran Canaria und den anschließenden Verlauf wohl nicht vorgestellt. Die beiden im Alter von 18 und 22 Jahren saßen am Steuer des Schiffs MSC Marta, das eine Frachtroute zwischen Westafrika und Europa mit dem Hafen von Las Palmas als Zwischenstopp zurücklegt.
Das Schiff lief am Montag nach 22:00 Uhr im Hafen von Las Palmas auf Gran Canaria ein, nachdem es am 2. Juli von Lagos aus in See gestochen war und am 4. Juli noch einen Zwischenstopp im Hafen von Lomé in Togo eingelegt hatte. Am Abend wurden die beiden dann nach einer achttägigen Reise auf dem Ruderblatt entdeckt.
Sie wurden von der Seenotrettung vom Ruder geholt und der Polizei übergeben. Das Duo kam dann zur Beobachtung in ein Krankenhaus und wurde Dienstagmorgen wieder zurück zum Schiff gebracht. Sie gelten als blinde Passagiere und müssen daher zurück. Die Reederei trägt die Verantwortung, sie zurück in die Heimat zu bringen.
Keiner der beiden Jugendlichen hat in Spanien Asyl beantragt. Wäre dies der Fall, würden sie vorerst auf den Kanarischen Inseln bleiben. Laut der Polizei sollen beide Verwandte in Italien, dem nächsten Ziel der MSC Marta haben.
Der Fall dieser beiden Nigerianer weist eine Besonderheit auf. Das Schiff, auf dessen Ruder sich das Duo versteckte, war jenes, das die Küstenwache zuvor gebeten hatte, sich einem Boot mit 87 Migranten zu nähern, bis ein Schiff der Seenotrettung eintraf.