Laut dem gestern vom Innenministerium veröffentlichten Bericht verzeichnen die Kanaren in diesem Jahr bereits einen Migrationsanstieg von 117 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Dem Bericht zufolge seien bis 14. September insgesamt 11.060 Afrikaner auf 228 Booten illegal eingereist. Hier noch nicht mitberechnet ist die Armada von zwölf Pateras die am Mittwoch und Donnerstag mit rund 500 Transitreisenden maghrebinischer Herkunft sowie aus Ländern südlich der Sahara Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa erreichten.
Der Regierungsdelegierte der Kanaren, Anselmo Pestana, erklärte diese Woche bei einem Treffen zum Migrationsphänomen, dass die nächsten Monate „hart“ werden würden. Pestana schickte jedoch eine beruhigende Botschaft, in der er darauf hinwies, dass die Inseln durch den „Plan Canarias“ viel besser vorbereitet seien als noch im letzten Jahr.
Kanaren werden nicht zu Gefängnisinseln
Anders wie jedoch in 2020 werden die Kanaren in diesem Jahr nicht zu Gefängnisinseln wie manche deutsche Medien es teilweise verbreiten. Der Grund hierfür ist der Richterspruch von Ángel Teba vom Verwaltungsgericht auf Gran Canaria. Dieser besagt, dass Afrikaner, die ihren Pass oder Asylantrag mit sich führen, an der Weiterreise nicht gehindert werden dürfen. Seither sind die Inseln nur noch Sprungbrett aufs europäische Festland.
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