Der afrikanische Exodus in Richtung Europa über die Kanaren hält unvermindert an. Die täglichen Landungen der Boote sind schon fast Normalität. Auch am heutigen Dreikönigstag wurden wieder 125 Migranten auf drei Booten vor Gran Canaria aufgegriffen. Doch was sagt eigentlich die hiesige Bevölkerung dazu? Die meisten winken nur ab.
Fast nur junge Männer, die kommen doch eh nicht aufs Festland und ein Teil von denen erreicht uns zudem noch unbemerkt. Viele kommen in der Nacht an und einige tauchen unter. Später sieht man sie irgendwann hier rumspazieren, so Maria, eine 66-jährige Anwohnerin aus Arguineguín mit der Kanarenmarkt-Online über dieses Thema kurz sprach.
Wir helfen sehr gerne, nur alles hat auch seine Grenzen. Wegen Corona sind aber auch wir aktuell auf Hilfe angewiesen, die wir wenn, dann nur sehr schleppend erhalten. Während sich einige Hotels derzeit eine „goldene Nase“ verdienen, lässt uns der Staat im Stich.
Zum Schluss fragten wir Maria noch, ob Sie Verständnis dafür habe, das Anwohner auf die Straße gingen, um die Verlegung der Menschen aus den Hotels in Aufnahmelager zu fordern. Sie antworte uns „Ja, aber wir sind keine Rassisten wie manchmal in den Zeitungen zu lesen ist“. Wir leben vom Tourismus und haben Angst, dass es uns hier so geht wie den Menschen auf den griechischen Inseln. Wir wollen kein zweites Lesbos werden.
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