Es brodelt unter der Bevölkerung auf Gran Canaria und genauso wie auf Lesbos wollen auch hier viele Einwohner ihre Insel zurück. Fast 18.000 Migranten erreichten bislang die Kanaren. Die meisten davon landeten auf Gran Canaria und hier speziell im Hafen von Arguineguín.
Immer öfters kommt es daher zu Demonstrationen auf der Kanaren-Insel. Die Bevölkerung hat Angst und die Zentralregierung in Madrid ist nicht in der Lage, Lösungen zu finden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass auch am Dienstag wieder etwa 100 Anwohner gegen die Anwesenheit der Migranten im dortigen Hafen auf die Straße gingen.
„Wir sind keine Faschisten, wir sind Realisten!“
seien nur einige der zu lesenden Plakatsprüche gewesen. Aber auch Schilder mit „Stoppen Sie den Invasionsplan “und„ diese Menschen respektieren unsere Rechte und unsere Kultur nicht“ zudem seien sie gegenüber dem kanarischen Volk fremdenfeindlich, waren zu lesen. Um eventuelle Missverständnisse in der sowieso schon schwierigen Situation im sogenannten Lager der Schande zu vermeiden, wurde der Zug von Beamten der Guardia Civil begleitet.
Zeltlager mit Etagenbetten statt 4*Hotel auf Gran Canaria
Statt in ein Touristenkomplex im Süden der Insel verwiesen zu werden, wurden gestern und heute bereits 500 Migranten aus dem Lager von Arguineguín in das von der Armee errichtete Zeltlager im alten Pulvermagazin in Barranco Seco am Stadtrand von Las Palmas verlegt. Zudem hat das Innenministerium in Madrid heute angeordnet, 250 Bereitschaftspolizisten der Unidad de Intervención Policial (UIP) zur Verstärkung auf die Kanaren zu entsenden.

Unterdessen wurde auch bekannt, dass mangelnde Koordination zwischen den Behörden am Dienstag dazu führte, das 227 aus Marokko stammende Migranten aus dem überfüllten Aufnahmelager in Arguineguín auf die Straße gesetzt worden.
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